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es wird spannend: Letzte Woche haben wir bloq #4 in den Druck gegeben – und ihr werdet die ersten sein, die unsere neue Ausgabe in den Händen halten können. Zumindest wenn ihr sie schon vorbestellt habt. Falls nicht, könnt ihr das hier fix nachholen: Klick! Oder ihr kommt am Freitag, 28. Februar, ins Gig7 in den Mannheimer Quadraten – ab 17 Uhr werden wir im Foyer im Hinterhaus unseren bloq-up-Store aufbauen und im kleinen, feinen Rahmen unsere neue Ausgabe feiern. Schmökert in der neuen und den alten Ausgaben, bewundert die besten Bilder unserer Fotograf*innen und diskutiert mit uns über die Gerechtigkeit der Gewerbesteuer oder darüber, wie die Region mit invasiven Arten umgehen soll. Außerdem sind wir bei der Langen Nacht der Innovation und Kultur am Samstag, 12. April, in der Kunsthalle in Mannheim dabei und am Sonntag, 11. Mai, beim „Friiling uffm Willi“ in Heidelberg – weitere Infos folgen!
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In diesem Newsletter blickt unsere Autorin Annika Wind auf Ludwigshafen – gemeinsam mit BBC-Journalist Jeremy Cliffe, der vor der Bundestagswahl für eine ausführliche Recherche in der Chemiestadt unterwegs war. Wir fragen uns zudem, ob man von Mannheim nach Elba fliegen muss und welche Themen die Nachwuchsjournalist*innen der St. Raphael Schulen in Heidelberg bewegen.
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„Die Stadt wirkt düsterer“
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Jeremy Cliffe ist BBC-Journalist und hat ein halbstündiges Feature über Ludwigshafen recherchiert, in dem Menschen aus der Stadt zu Wort kommen. Darunter auch Annika Wind von bloq, die fragt: Wie kam es zu der Recherche rund um Rebellion on the Rhine und was bedeutet der Titel des Beitrags? Ist die hohe AFD-Quote in der Chemiestadt ein Vorzeichen für die anstehende Bundestagswahl? Und wie könnte, wie sollte sich die Stadt weiterentwickeln?
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BBC-Journalist Jeremy Cliffe mit Radio-Produzentin
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Phoebe McIndoe und Annika Wind (von links) beim Gespräch
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im Ludwigshafener Maffenbeier. Foto: Wind
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Jeremy, wie kamt ihr für euer BBC-Feature auf Ludwigshafen?
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Ich war 2016 das erste Mal als Deutschland-Korrespondent für „The Economist“ in Ludwigshafen. Damals habe ich für einen Beitrag über die Herausforderungen der europäischen Sozialdemokratie recherchiert und war bei einem Wahlauftakt mit Malu Dreyer. Ich fand die Stadt damals wahnsinnig interessant als perfektes Beispiel für das deutsche Wirtschaftsmodell, das ein anderes als in Großbritannien ist.
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In Deutschland gibt es viel mehr Industriestädte, in denen noch sehr viel in Fabriken produziert wird. In England ist eher eine Dienstleistungswirtschaft vorherrschend. Ludwigshafen ist auch interessant, weil hier alles mit einem Arbeitgeber verbunden und verwoben ist. Nicht nur, was die Arbeit an sich und das Wirtschaftswachstum betrifft, sondern auch weite Teile der Zivilgesellschaft – von Vereinen über Gewerkschaften bis zum Stadtbild und gar der Identität der Menschen hier. Deshalb wollte ich hierher zurückkehren.
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Wie hat sich Ludwigshafen seit 2016 aus deiner Sicht verändert?
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Die wirtschaftlichen Umstände sind seitdem ganz andere. 2016 war Deutschland auf einem ziemlichen Höhepunkt, was die Wirtschaftskraft anging, auch im Vergleich zu anderen europäischen Ländern. Aus Russland kam günstiges Gas, der Export nach China boomte. Die Stadt Ludwigshafen schien gut aufgestellt mit dieser großen Fabrik in ihrer Mitte. Gerade als Engländer war ich beeindruckt davon, wie viel Arbeit und Wohlstand mit diesem einen Arbeitgeber verknüpft war.
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Wie ist dein Eindruck heute?
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Die Stadt wirkt düsterer und nicht nur, weil gerade Winter ist (lacht). Ich habe viele BASFler, aber auch Kulturakteure getroffen, ich bin durch die Stadt gelaufen – vorbei an Leerständen und dem „Loch“ am Berliner Platz. Nicht nur das Stadtbild hat sich seitdem verändert, sondern auch der Wählerkreis: Die AfD hatte bei der Kommunalwahl 22,5 Prozent, auch das BSW hat sehr gut abgeschnitten. Für mich ist offenkundig, dass die Stadt vor großen Herausforderungen steht.
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Dein Radio-Feature heißt „Rebellion am Rhein“. Was bedeutet das?
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Die AfD wird immer stärker und bald ist Bundestagswahl in Deutschland – wir wollten herausfinden, ob und wie die hohe AfD-Quote in Ludwigshafen auch mit der wirtschaftlichen Lage der Stadt zu tun hat. Wie die Zukunft aussieht angesichts dessen, dass die BASF große Probleme hat und die Stadt sehr hoch verschuldet ist.
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Was genau bedeutet „Rebellion“ an der Stelle?
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Wir haben den Begriff nicht nur gesellschaftlich, sondern auch kulturell gemeint und wollten uns die verschiedenen Arten anschauen, mit denen man auf eine unsichere Zukunft reagieren kann – allerdings ohne zu negativ zu sein. Ich selbst bin in meiner Recherche zwischen deutschem Mut und deutscher Angst geschwankt und habe viele Beispiele dafür und dagegen gefunden.
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Hast du mit AfD-Politikern in Ludwigshafen gesprochen?
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Ja, ich war auf dem Jahresempfang der AfD, weil ich selbst hören wollte, was die Partei anbietet. Interessant war für mich, wie sie sich als noch junge Partei aufstellt in einer Stadt, die traditionell ja sehr SPD-orientiert war. Und dazu noch der Geburtsort von Helmut Kohl ist. Ich verstehe, dass die Menschen verunsichert sind. Aber mir scheint die AfD nach wie vor eine Partei des Protestes zu sein, in der die verschiedensten Ansichten zusammenkommen. Auch eine Partei voller Widersprüche und Spannungen. Ich habe mit AfD-Vertretern gesprochen, die sehr wirtschaftlich-libertär sind und die AfD dennoch als Arbeiterpartei sehen. Die Kluft zwischen einem an Elon Musk orientierten Libertarismus und einem schützenden Staat mit sozialem Sicherheitsnetz scheint mir ziemlich groß zu sein.
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Was wünscht du Ludwigshafen?
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Mehr Mut und weniger „German Angst“. Ich wünsche der BASF, dass sie sich nachhaltig im besten Wortsinn weiterentwickelt. Und der Stadt, dass sie zugleich an einem Plan B arbeitet – und auch auf andere Wirtschaftszweige schaut.
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Der Beitrag ist online zu finden unter:
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Z A H L D E S M O N A T S
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1,5 Prozent
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Viele in der Region kennen den City Airport in Mannheim vom Vorbeifahren, das Flugfeld am Rande der Bundesstraße 38a. Aber nur die wenigsten von euch dürften von dort aus schon einmal in den Urlaub geflogen sein. Zwar zählt der Flugplatz insgesamt knapp 40.000 Starts und Landungen im Jahr. Aber nur 1,5 Prozent davon sind Passagierlinienflüge . So sagt es Flughafenchef Dirk Eggert. Gemeinsam mit dem Frachtlinien- und dem Geschäftsreiseverkehr machten sie ein Drittel der Flugbewegungen aus – aber zwei Drittel des Umsatzes. Nach Sylt, Elba und Usedom flog die Rhein-Neckar Air (RNA) von hier aus. Zumindest bis zum vergangenen Jahr, dann stellte sie den Betrieb ein – im Frühjahr soll der erste Flug der neuen Airline, der Mannheim City Air, abheben. Aber wäre es nicht sowieso besser, die Passagierflugzeuge blieben ganz auf dem Boden? Weil Städte und Land mit dem Mannheimer City Airport sowieso nur Luxus- und Geschäftsreisen für ein paar Wohlhabende subventionieren? Dieser Frage ging unsere Autorin Anne Jeschke für bloq #4 nach – hier geht es zur Vorbestellung: Klick!
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Back to School
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Wenn wir in den vergangenen Wochen nicht gerade damit beschäftigt waren, für bloq #4 letzte Korrekturen einzupflegen und am finalen Layout zu feilen, haben wir die Schulbank gedrückt: Nach unserem Besuch im Mannheimer Moll-Gymnasium waren wir im Januar in den St. Raphael Schulen in Heidelberg. Redakteurin Sarah Weik und Kommunikationsdesignerin Denise Löher unterstützten die Teilnehmer*innen der Schülerzeitungs-AG mit einem Schreib- und Layout-Workshop. Welche Rechte haben Schüler*innen? Was können wir hier in Deutschland für den Schutz des Regenwalds tun? Und vor allem: Woher bekomme ich verlässliche Informationen zu den Themen? Reicht es, ChatGPT zu fragen? Unter anderem darüber diskutierten die Nachwuchsjournalist*innen mit Sarah und feilten mit ihr an ihren Texten für die nächste „Raphaello“-Ausgabe. Und von Denise lernten sie, wie sie diese dann ins beste Licht rücken. Wir sind auf jeden Fall sehr gespannt auf die nächste „Raphaello“ und freuen uns auf weitere Schulprojekte. Also: Falls ihr eine Schülerzeitung kennt, die Unterstützung gebrauchen kann – oder eine Schule, die unbedingt eine braucht? Meldet euch gerne unter info@bloqmagazin.de.
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