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Liebe bloq-Leser*innen!

Der erste Newsletter aus unserem eigenen Büro, wie aufregend! Aber dazu gleich mehr. Denn zusätzlich zu bloq-internen Neuigkeiten liefern wir euch hier ab sofort auch kleine, feine lokaljournalistische Inhalte: Interessante Fakten, die uns bei unseren Recherchen zum neuen Heft über “Beton” begegnen, oder neue Entwicklungen bei Themen, über die wir bereits berichtet haben. Heute verraten wir euch zum Beispiel, was die Zahl 10,3°C mit dem Zementriesen HeidelbergMaterials zu tun hat – der bis vor Kurzem noch HeidelbergCement hieß. Außerdem wirft unser Autor Daniel Grieshaber einen Blick auf das abrupte Ende des Verkehrsversuchs in der Mannheimer Innenstadt. So viel vorweg: Ab Mai werden sich wieder deutlich mehr Autos über den Asphalt und den Beton in den Quadraten wälzen.
Wir hoffen, euch gefällt der neue, erweiterte Newsletter. Lest ihn, leitet ihn weiter – abonnieren könnt ihr ihn hier!

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N E W S

bloq hat ein Zuhause!

20 sonnendurchflutete Quadratmeter, knarzender Parkettboden, Stuck an der Decke und in der Ecke ein jägergrüner Kachelofen. So sieht es aus, das neue Zuhause von bloq! Na gut, die Sonnenstrahlen erreichen unser Büro nur, wenn sie von den Fenstern gegenüber reflektiert werden, aber wir wollen ja nicht meckern. Denn wir freuen uns riesig darüber, dass wir im Gig7 in Mannheim nun endlich ein eigenes bloq-Büro haben. Einen Platz für Redaktionstreffen, kreative Ideen, fürs Recherchieren, Schreiben und Zusammenbringen von Menschen, die gemeinsam Projekte für unsere neue Ausgabe angehen. Ein Ort, an dem wir uns nicht nur „nebenbei“ um bloq kümmern, sondern hauptsächlich – und das fühlt sich großartig an. Immer dienstags ist „bloq-Tag“. Daniel, Sarah und Theresa sind dann meistens den ganzen Tag vor Ort – nur um die Mittagszeit trefft ihr uns bei Nabati nebenan ;). Also falls ihr mal reinschauen, Themen vorbeibringen oder uns einfach kennenlernen wollt – ihr seid herzlich willkommen! Meldet euch gerne unter info@bloqmagazin.de
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Ausgabe #3: Beton

Unruhige Zeiten, aber eins steht fest: Beton, das Thema unserer nächsten Ausgabe! Wir sind da steinhart und unerschütterlich. Mit schwerem Gerät hämmern und meißeln wir an bloq #3 und scheuen nicht vor der ganz großen Abrissbirne zurück, um den Beton in den Köpfen zu zertrümmern. Wir gehen der Frage nach, was dieser Tage in der Region alles zugepflastert wird, was die Mega-Betonmischer von HeidelbergCement, pardon HeidelbergMaterials, treiben und ob brutalistische Betonbauten wirklich so schrecklich für die Menschen sind, wie es Altbau-Romantiker*innen und Neubau-Fetischist*innen gerne hätten. Ach ja, und schöne Seiten hat der Beton natürlich auch. Zum Beispiel kann mensch kunstvoll darauf sprayen, was uns veranlasst hat, die Fährte einer ominösen Graffiti-Künstler*in aufzunehmen. Oder auch wunderbar Rollschuh darauf fahren, weshalb wir eine Zusammenarbeit mit dem nicht minder wunderbaren Rollschuhmagazin angeleiert und uns mit den Delta Quads auf die Piste gemacht haben. Das alles und noch viel mehr findet ihr in der nächsten Ausgabe von bloq. Erscheinen wird sie im Juni, vorbestellen könnt ihr sie ab Anfang Mai! Ein Heft wie aus Stein gemeißelt, ein Heft für die Ewigkeit.

Zahl des Monats: 10,3°C

Zement ist ein echter Klimakiller: Bei seiner Herstellung entstehen Unmengen CO2. Würden alle Unternehmen der Welt so wirtschaften wie HeidelbergCement, wäre unsere Erde bis 2050 um 10,3 Grad wärmer. Das hat das Frankfurter Beratungsunternehmen „right. based on science“ im Jahr 2019 berechnet. Und da sind die Klimaschutzmaßnahmen, die das Unternehmen zum Zeitpunkt der Studie geplant hatte, schon einbezogen.
Mittlerweile heißt der Zementriese HeidelbergMaterials, hat sich ein neues Logo mit grünem Blatt verpasst – verursachte 2021 aber trotzdem Emissionen in Höhe von 69 Millionen Tonnen CO2, allein durch die Produktion von Zement und zementähnlichem Material. Entgegen aller Versprechungen sind das sogar 1,1 Millionen Tonnen mehr als noch im Jahr zuvor. Der Heidelberger Konzern ist damit der zweitgrößte Kohlendioxid-Emittent in Deutschland – direkt nach RWE.

Mehr über HeidelbergMaterials aka HeidelbergCement lest ihr demnächst in bloq #3!
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Daniel Grieshaber zum Ende eines Versuchs

Was will Mannheim nicht alles sein: Fahrradfreundliche Kommune, klimaneutral bis 2030, lebenswert und nachhaltig. Das abrupte Ende des Verkehrsversuchs in der Mannheimer Innenstadt vergangene Woche zeigt jedoch vor allem eines: Die Stadt ist von ihren Zielen meilenweit entfernt.
Der Versuchsaufbau war denkbar einfach: Vor ziemlich genau einem Jahr sperrte die Stadt an drei Stellen die Durchfahrt durch die Quadrate. Die ersten Zahlen klangen ermutigend: 60 Prozent mehr Radler*innen, der Autoverkehr in der Innenstadt ging um über die Hälfte zurück. Der Verkehrsversuch „Neue Wege – mehr erleben in der City“ zeigte Wirkung.
Doch nun wird abgebaut: Blumenkübel, Markierungen, Schranken verschwinden. Spätestens im Mai kann sich der Autoverkehr wieder ungehindert durch die Stadt wälzen. Das Ende kam überraschend – für Gegner*innen und Befürworter*innen. Alles genau so geplant, teilte das Baudezernat zunächst schmallippig mit: Der Versuch ende nach einem Jahr „wie beschlossen“. Dabei hatte es noch im Herbst kommuniziert, dass die Sperrungen mindestens so lange bestehen bleiben würden, bis der Versuch ausgewertet sei.
Erst einige Tage später nannte Oberbürgermeister Peter Kurz den Grund für den Rückbau: Eine Entscheidung des Verwaltungsgerichts Berlin, das die versuchsweise Sperrung der dortigen Friedrichstraße über ein Jahr hinaus für rechtswidrig erklärt hatte. Gleichzeitig betonte der OB, der Versuch habe „deutlich positive Effekte“ gehabt. Bis Mai will die Stadtverwaltung ein neues Verkehrskonzept für die Innenstadt ausarbeiten.
Während sich die CDU für das Ende der Verkehrsberuhigung feiern lässt und ihm ihr „Umgesetzt!“-Label aufdrückt, bleibt die SPD erstaunlich nebulös und fabuliert über eine „Gesamtvision, die Freiräume ermöglicht, den Handel fördert, Verkehre gezielt lenkt und das Wohnquartier aufwertet“. Alles nicht falsch, aber etwas dürftig. Immerhin lief der Versuch ein ganzes Jahr und Mannheim war schon zuvor Modellstadt für Mobilität. Der Wunsch, der dem Statement zugrunde liegt, scheint ohnehin eine anderer zu sein: Bitte, bitte lasst uns vor der OB-Wahl nicht über dieses Thema diskutieren!
Und dieser Wunsch ist durchaus nachvollziehbar, denn die SPD weiß, dass ihr OB-Kandidat Thorsten Riehle mit diesem Thema kaum punkten kann. Sowohl für die Befürworter*innen als auch die Gegner*innen einer autoreduzierten Innenstadt gibt es mit dem Grünen Raymond Fojkar und mit CDU-Mann Christian Specht überzeugendere Kandidaten. Doch Mannheim braucht ein klares Verkehrskonzept. Und Politiker*innen, die den Mut haben, es dann auch durchzuziehen. Deshalb muss das Thema Teil des Wahlkampfs werden.

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